Als am Freitag um 05:48 Uhr der erste Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Pöllau einging, war den Kamerad:innen der Wehr bereits aufgrund der Wettervorhersage klar, dass dieses Wochenende ein sehr Arbeitsintensives werden würde.
Um ständige Alarmierungen der gesamten Mannschaft in den Nachtstunden zu vermeiden, wurden Bereitschaftsgruppen abgestellt, welche direkt im Rüsthaus übernachteten und direkt per Funk alarmiert wurden.
Bis Samstagabend konnten in der im Rüsthaus eingerichteten Einsatzleitung bereits 30 Schadenslagen im eigenen Löschbereich sowie eine Unterstützung einer anderen Feuerwehr verzeichnet werden.
Neben den zahlreichen Sturmeinsätzen mussten wir auch zu zwei Brandmeldealarmen, einer überhitzten Heizungsanlage und einer PKW Bergung ausrücken.
Am Sonntag traf der Sturm das Pöllauertal schließlich mit voller Wucht, weshalb die oberste Priorität die Freihaltung der Hauptverkehrsrouten und die Sicherstellung von Rettungseinsätzen war.
Aus diesem Grund rückte das MTF-A automatisch bei jedem Rettungseinsatz des Roten Kreuzes mit aus, damit Zu- und Abfahrtswege für den Rettungswagen gewährleistet werden konnten.
Auch am dritten Tag gab es neben den zahlreichen Baumbergungen besonders fordernde Einsätze. Dazu zählten eine LKW Bergung, mehrere abgedeckte Dächer, eine Verklausung, mehrere Lagen bei welchen Bäume auf Stromleitungen gestürzt bzw. Stromleitungen auf die Fahrbahn gestürzt waren, sowie eine Notstromversorgung, nachdem in einem Haushalt in welchem eine Person an ein Beatmungsgerätangewiesen ist der Strom ausgefallen war.
Da im Laufe des Sonntages 83 weitere Schadenslagen alleine im Pöllauertal gemeldet wurden, wurde Unterstützung über den Einsatzstab des BFV Hartberg angefordert.
Am Nachmittag erhielten wir schließlich Unterstützung von einem technischen Zug aus dem Abschnitt 3des BFV Hartberg, welcher uns mit sieben Fahrzeugen und 49 Einsatzkräften bei der Aufarbeitung der Sturmschäden half.
In Summe musste die Freiwillige Feuerwehr Pöllau am Wochenende 113 Schadenslagen im eigenen und eine Schadenslage in einem fremden Löschbereich aufarbeiten.
Auflistung der Einsatzlagen (Freitag bis Sonntag):
- 74x einer oder mehrere Bäume auf Fahrbahn
- 11x Baum auf Stromleitung
- 5x Unterstützung Rotes Kreuz
- 7x Baum auf Dach
- 2x Brandmeldeanlagenalarm
- 2x Fahrzeugbergung
- 2x Kamin droht abzustürzen
- 2x Entfernen gefährlicher Gebäudeteile
- 1x Notstromversorgung eines Beatmungsgerätes
- 1x mehrere Autofahrer von Bäumen eingeschlossen
- 1x Überhitzte Heizung
- 1x Baum auf PKW
- 1x Drohende Verklausung durch Bäume in der Saifen
- 1x Überschwemmung durch Verklausung
- 1x Versperrte Straße durch diverse Gegenstände
- 1x Familie durch Windwurf in Gebäude eingeschlossen
- 1x Stromleitung auf Fahrbahn
Während der Aufarbeitung der Lagen mussten wir immer wieder aufgrund der Windböen einen Rückzug antreten da die Arbeit an den Einsatzstellen schlicht zu gefährlich war.
In diesem Sinne möchten wir uns auch nochmals an die Bevölkerung wenden und darum bitten, dass Sie bei solchen Extremsituationen ihr Zuhause nicht verlassen, denn Sie bringen dadurch nicht nur sich sondern auch die Einsatzkräfte in Gefahr!
An dieser Stelle bedanken wir uns bei den Pöllauer Gastronomen, Einzelhändlern und der Bevölkerung, welche unaufgefordert und kostenlos Verpflegung für die Einsatzkräfte zur Verfügung stellten!
Ein besonderer Dank gilt auch unseren Kamerad:innen des Abschnitt 3, welche uns am Sonntag tatkräftig bei der Bewältigung der Schadenslagen unterstützt und die Abarbeitung somit enorm beschleunigt haben!
Am heutigen Montag stehen bereits wieder mehrere Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Pöllau mit drei Fahrzeugen im Einsatz. Alleine am Vormittag musste zu acht weiteren Einsätzen ausgerückt werden.
Eingesetzt waren: KDO, SRF, HLF4, TLF-A 3000/200, LKW-A, LKF-A Pinzgauer, TL, MZF und MTF-A mit 61 Kräften